Unsere Rubrik „Schreddern an außergewöhnlichen Orten der Welt“ führt diesmal nach Ghana, Westafrika. Die Landesfläche ist fast so groß wie die des Vereinigten Königreichs, mit dessen Geschichte Ghana durch die Kolonialzeit eng verbunden ist. Ghanas Hauptstadt und dessen administratives Zentrum ist Accra mit ca. 2 Millionen Einwohnern. Weltwirtschaftlich bedeutend ist Ghana aufgrund seines Reichtums an Rohstoffen geworden. Gold, das der ehemaligen Kolonie auch den Namen „Goldküste“ gab, ist immer noch Ghanas wichtigstes Exportgut.
Doch längst ist hier nicht alles Gold, was glänzt. Den Staat Ghana plagt seit Jahren eine Müllflut, da es kein entwickeltes Abfallwirtschaftssystem wie z. B. in Deutschland gibt. Das bedeutet, es ist kaum ein Müllentsorgungssystem vorhanden und der produzierte Abfall landet in der Landschaft bzw. gelangt über Flüsse und Lagunen ins Meer. Jedoch wird nicht nur der selbstproduzierte Müll von Ghana zum Problem, sondern auch der Elektroschrott aus Europa und den USA, der hierher verschifft worden ist.
Jedoch finden internationale Vertreter der Recyclingindustrie, dass in der Müllkrise Ghanas dennoch neues Potential steckt: Die Kreislaufwirtschaft mit Nutzung sekundärer Rohstoffe. Die besondere Chance liege in der Wertstoffnutzung, also in der stofflichen Verwertung der im Müll enthaltenen Metalle und Kunststoffe. Laut Rohstoffbörse sind gerade bei Metallen die Preise gestiegen. Daher wird das Recycling von Elektroschrott zunehmend kommerziell attraktiver und gewinnt an wirtschaftlicher Bedeutung. Seit den letzten Jahren finden in Ghana zunehmend Konferenzen statt, die speziell den Abfallsektor thematisieren und Chancen zur Wertstoffverwertung aufzeigen.
Die Firma HAMMEL Recyclingtechnik GmbH ist hier bereits Vorreiter und lieferte ein mobiles Metallsieb MMS 150 in Ghanas Hauptstadt Accra, mit welchem Material in stofflich getrennte Endprodukte separiert werden kann. Beliefert wurde die libanesische Firma N.N.EST Metals, die in Accra ansässig ist und sechs Schrottplätze in Westafrika betreibt. Mit dem HAMMEL-Metallsieb kann eine präzise Trennung von magnetischen FE-Metallen und nicht magnetischen NE-Materialien vorgenommen werden. Inzwischen hat die N.N.EST Metals sogar eine Giesserei für Aluminium und Kupfer eingerichtet.
Anfang 2016 hat HAMMEL zusätzlich einen leistungsstarken HAMMEL Vorbrecher VB 950 DK - RED GIANT nach Ghana geliefert. Das Multitalent zerkleinert vor Ort vor allem Mischschrott, Kabel sowie Aluminiumprofile und -ballen. Dabei zeichnet sich der RED GIANT durch eine enorme Durchsatzleistung, bedienerfreundliches Handling und eine geringe Geräuschentwicklung aus. Die Firma N.N.EST Metals gewinnt aus dem vorgebrochenen Material Kupfer, Blech, Aluminium, Nickel, Blei, Zink und Eisen für den Weiterverkauf nach China und Indien.